Slowenien

03. April 2017

Durch den Karawankentunnel kommen wir in Slowenien an. Meine Korrektheit und Planungswut habe ich so langsam an den Nagel gehängt, den Wohnmobil-Stellplatz-Führer in das unterste Staufach verfrachtet und folge Achims Einstellung, einfach drauf los zu fahren und Stellen spontan anzufahren. Und tatsächlich haben wir bisher die traumhaftesten Stellplätze entdeckt.
In Bovec, kurz nach der Grenze tuckern wir ein paar „schotterige“ Serpentinen den Berg hoch und finden einen herrlichen Platz, Blick auf das Dorf und die Julischen Alpen und neben uns der hergerichtete „Scheiterhaufen“ für das folgende Osterfeuer. Ein Traum. Ab und zu kommt ein Trecker oder ein Holzfeuer-Spender für das Osterfeuer vorbei, ansonsten herrscht hier friedliche Stille. Und überhaupt: Momentan scheint die beste Reisezeit zu sein! Die schönsten Stellen und Gegenden bei herrlichstem Sonnenschein und kein Mensch ist da außer uns!
Und Bedenken wie „darf man da denn stehen?“ haben wir komplett abgelegt. Wir werden überall herzlich empfangen, wenn sich dann doch jemand zu uns verirrt.

Achim brummt des Öfteren mit seiner Drohne durch die Lüfte und macht herrliche Aufnahmen von oben:

GPS: 46°28.163’N-13°57.176’O

 

 

 

 

 

 

 

Drohnenalarm!!!

 

Aus dem Hundeleben:

Die Erfahrung an einem Österreichischen Bauernhof lehrt uns, gebührend Abstand zu nehmen von Gehöften mit Gefieder und Getier, die Hunde frühzeitig anzuleinen oder endlich einen ordentlichen Abruf zu trainieren. (Achiiim!!!)
Als ich an besagtem Hof dazu stoße: Lauter gackernde, aufgescheuchte Hühner und Pepe dazwischen, völlig perplex, die Federn überall und Gizmo quer durch das Geschehen seiner Lieblings-Beute hinterher: Einer Katze.
Achim wie immer völlig tiefenentspannt und ich wie ein Huhn. Aber eigentlich zum tot lachen…
Die Bäuerin nimmt‘s recht gelassen hin, hegt lediglich Bedenken, ob ihre Hühner wegen des Stresses in Ostereier-Lege-Streik ausbrechen.

Die erste größere Wandertour führt auf den Frauenkogel (Baba), ausgesucht aus einem Wanderführer ohne Lesebrille und damit die Höhenlinien übersehen. Es geht über drei Stunden gefühlt senkrecht zum Gipfel hoch auf 1900 Meter.

 

 

 

 

Der Einzige, der nie tot zu bekommen ist, scheint Pepe zu sein. Er schläft am Tage meistens nur während der Fahrt (siehe unten) oder bei Regenwetter.

05. April 2017

Lago di Predil:

Wir sind weiter gefahren Richtung Westen. Ein kurzes Stück durch Italien um über den Predil Pass wieder nach Slowenien zu gelangen. Hier kommen wir drüber über die Berge der julischen Alpen mit unseren 12 Tonnen.

Den Lago di Predil in 900m Höhe teilen wir mit niemandem. Es ist traumhaft hier und wieder ein Paradies für die Hunde:

GPS: 46°24.909’N-13°33.310’O

Schade, dass die zuführenden Flüsse kein Wasser führen. Sonst wäre die Idylle vor der „Haustüre“ perfekt.
Wombat entdeckt.

09. April 2017

In Wombat-Manier tuckern wir über den wunderschönen Predil Pass und sehen die ersten alten Festungen des ersten Weltkrieges.
In Bovec finden wir wieder einen herrlichen Stellplatz direkt an der Soca, weltweit bekannt bei Paddlern und Kajakfahrern. Eine traumhafte Gegend und wieder bleiben wir für ein paar Tage weil es so schön ist.

Wombat entdeckt? GPS 46°19.532´N  –  13°32.945´O

Ein einheimischer Angler sorgt heute für unser Essen und fängt direkt vor unserer Nase 2 dicke Forellen. Man sollte angeln lernen!

Eindrücke aus dem Soca-Tal:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Aus dem Hundeleben:

Das Hängebrücken-Desaster im Soca Tal:
Der Wanderweg entlang der Soca mit seinen vielen Hängebrücken ist ein Traum. Leider endet unsere Fahrradtour an der ersten und längsten Hängebrücke. Diese stellt für den scheinbar furchtlosen Schwarzkittel-Jäger ein unüberwindbares Hindernis dar. Wir hätten eine Katze auf der anderen Seite gebraucht!

Während unserer vergeblichen Bemühungen, das braune Weichei über das reißende Wasser zu locken trudelt Pepe, der Ritter ohne Furcht und Tadel über die Brücke hin und her. Mit hoch erhobenem Haupt!

Und wer sich das Desaster detailliert anhören möchte starte das Video und stelle den Lautsprecher laut!

„Das Klagelied des Ridgebacks“:

Abgesehen davon ein herrliches Hundeleben:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12.04.17

In Kobarid: Geschichtsunterricht und schöne Touren

Abgesehen von der Schönheit der Natur ist das Soca-Tal ein geschichtlich denkwürdiger Ort. Die Isonzoschlachten im Ersten Weltkrieg zwischen Italien und Österreich-Ungarn haben ihren Namen vom Fluss Isonzo, slowenisch Soca. Im Museum von Kobarid besuchen wir eine Dauerausstellung zu diesem Teil der Geschichte.

Auf Empfehlung eines Einheimischen tuckert das Wombat offroad nach Kaprikraj, auf eine Alm mit Blick auf den Krn, ein Berg an der Grenze zum Triglav Massiv. Im ersten Weltkrieg ein strategischer Stützpunkt. Wir erwandern das  Freilichtmuseum: Schützengräben, Kavernen, eine ganze Festung der Italiener.

Heute liegt diese Gegend ganz idyllisch und friedlich vor uns. Wollen wir hoffen, dass es immer so bleibt.

Auf der Alm stehen wir drei Tage. Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen.

GPS 46°17.283´N – 13°37.436´O  Höhe  1224m

Gizmo streikt und bleibt auf der Alm während sich Pepe zum Gipfelstürmer mausert. Ich staune über den traumhaften Blick auf die julischen Alpen.

18.April 2017

Mittlerweile sind wir der Adriaküste näher gekommen und haben Skocjan an einem Fluss namens Reka erreicht.
Wir erwachen und die umliegenden Bergkuppen sind verschneit – Kälteeinbruch! Meine Winterhose wird wieder aus dem Stau Fach gepfriemelt und wir nutzen den Tag für einen Höhlenbesuch. Zum Aufwärmen!

Die Reka durchquert halb Slowenien um dann einfach in Skocjan im Karst zu verschwinden um 38 Km weiter als italienische Quelle wieder an die Oberfläche zu gelangen. Nach 2 Km mündet sie dann wieder in die Adria.

Und was dieser Fluss im Innern der Erde vollbracht hat – es verschlägt uns die Sprache: Es ist zwar eine sehr kommerzielle Führung aber die lohnt sich und ist kaum zu beschreiben. Eine Route führt uns durch ein Höhlensystem mit ausgeleuchteten Schluchten und Kratern bis zu 165 Metern hoch. Eine neue Route hoch oben in den Hang gearbeitet, über der Reka, die das alles über Millionen von Jahren bewerkstelligt hat. Ab und zu kommt mir der Gedanke, dies sein eine Animation wie bei Harry Potter…..

Das Fotografieren ist hier untersagt, was auch gut ist. Das Erlebnis nimmt man für sich mit. Für eine Vorstellung ein Foto aus dem Netz:

Einen Tag später erreichen wir die Adriaküste und lassen uns in Piran, einem ehemaligen Seeräubernest den Wind um die Ohren pfeiffen.
Es ist unsere letzte Station bevor es nach Kroatien geht.