Türkei: Quer durch Anatolien zur Ägäis

21. Mai 2019

Kapiköy Grenzübergang Iran – Türkei:
Ich stehe hinter dem Schlagbaum auf türkischem Boden und warte auf Achim, der gerade einen Drogen Spürhund im Wombat davon überzeugt, dass das, was er angezeigt hat lediglich mein Beruhigungstee ist.

Wir sind in der Türkei angekommen!

Völlig ungewohnt: Ein kurzes Stück weiter an einem kleinen See und niemand möchte ein Foto von uns machen. Außerdem fühle ich mich zunächst nackt, so ohne „Hut“ auf dem Kopf. Was sich aber schnell legt. Im Sonnenuntergang sitzen wir vor dem See, den Wind in den Haaren und sehen den Hunden zu, wie sie ihre alten Bekannten, die Kangals begrüßen.

Wir erreichen Van.
Eigentlich ist die Stadt hier berühmt für ihre Van-Katzen: Weiß, wuschelig, typischer weise mit einem gelben und einem blauen Auge ausgestattet.
Mit Hunden allerdings, kennt man sich auch aus.

Der Fall Gizmo:

Auf der Suche nach einem Tierarzt landen wir in der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität.
Und bringen unser Anliegen vor: Die fragliche Diagnose der iranischen Tierärzte, welche Herzwurmlarven im Blut festgestellt haben wollen. Den Kampf um einen Antigen Test hatte ich im Iran, letztendlich mit blanken Nerven, verloren.
So beschäftigen sich hier an der Uni gleich mehrere Doktoren, angehende Doktoren und Professoren mit dem Fall Gizmo.
Kurz und gut: Anamnese, Untersuchung, Röntgen, Antigentest, Mikroskopie, alles zum Wohle der Studenten, die scharenweise um uns herum stehen.
Halleluja: Entwarnung! Der Antigentest, doppelt abgesichert ist negativ!
Man schließt Herzwürmer aus, im Iran habe man wohl Fussel diagnostiziert und das komplette Team führt uns am Ende noch durch die gesamte Anlage mit Kühen, Schafen, Katzen und anderem Getier.

Erleichterung.
So eine Erleichterung, dass wir fröhlich und entspannt drei Tage am Van See stehen bleiben.

Ich nötige den stinke faulen, als gesund deklarierten alten Ridgeback zu körperlicher Bewegung am Vormittag.

Wir siedeln um an die Spitze der Halbinsel mit Blick auf ein altes Kloster auf der vorgelagerten Insel.

Am Ende des Bootstegs hat man etwas mehr Ruhe vor den lästigen Wadenstechern. Die Wombats entwickeln mittlerweile neurotische Symptome bei Summ-Geräuschen. Selbst Pepes, schier unerschöpfliche Lebensfreude schlägt so langsam um.
Diese Population an fliegenden Vampiren sollte zum Glücke aller die letzte sein, welche wir antreffen.

Ein Stellplatz am südlichen Ufer des Van Sees:

Auf abendlicher Holzsuche für das Lagerfeuer:

Der Nemrut Krater westlich des Van Sees:
Auf dem Satellitenbild erkennt man es gut: Hier hat sich früher das Erdinnere entleert, ein riesiger Vulkankrater. Aber wenn man hier so nah steht, erfasst man das kaum.

Ende Mai und die Schneemassen versperren noch immer die Straße hinunter in das Kratergebiet. Wir bleiben oben, am „Kraterrand“ stehen mit einem gigantischen Ausblick Richtung Osten:

.. und erkunden das Naturschutzgebiet mit Füßen, Pfoten und E-bike.

Hier unten gäbe es traumhafte Stellplätze:

Es wird heiß in den Bergen. Für Wombat-Verhältnisse zügig, also um die 150 Kilometer pro Tag, fahren wir Richtung Westen. Kappadokien steht auf dem Plan und irgendwie kratze ich mich am Kopf, wo die Zeit wohl geblieben ist. Sind wir schon wieder zu spät dran für einen genussvollen Besuch ohne Hitze zu den tausenden von bunten Heißluftballons im Himmel?

Bis zur Mittagszeit kommen wir meistens zum Stehen, irgendwie immer am kühlen Nass, einen See oder Bach in Reichweite.

Durch Palu…

… an den Murat See, unter Maulbeerbäumen:

Meine verheißungsvolle Vorstellung mit dem Eintritt in die Türkei:
Ein eiskaltes Bier mit dicker Schaumkrone, in vor Kälte beschlagenem Glas.
Achim hingegen ist auf Kebab Suche. Verzweifelt steht er vor den verwaisten Imbiss-Buden und Restaurants. Alle Suche vergeblich.
Zwei Tatsachen sprechen gegen unsere Gelüste:
Noch sind wir in Ost Anatolien und zudem:
Es ist Ramadan!
So stehe ich in einer größeren Stadt, bin unter den Einheimischen sowieso schon „grün“ mit meinem blonden Pferdeschwanz, dem T-Shirt und der knöchelfreien Hose und erkundige mich schüchtern nach Efes. Welche Blicke ich erntete, dürfte man erahnen!
Wo sind sie denn die vielen Menschen, die sich auf mich stürzen und Hilfe leisten in jeder Notlage?

Letzter Badestopp vor Kappadokien:

Und schließlich erreichen wir die touristischste Attraktion Anatoliens:

Kappadokien.

Die Landschaft hier soll vor etwa 30 Millionen Jahren entstanden sein. Die Asche von gewaltigen Vulkanausbrüchen wurde zum Tuff. Durch Regen, Wind und Temperaturschwankungen entstanden im Laufe der Zeit unterschiedliche Formen im Stein. Zipfelmützen, Hüte aus Basalt, Kamine. Der Legende nach sollten hier Feen hausen. Schon früh haben hier Menschen zum Schutz vor Angreifern in den weichen Stein Höhlen geschlagen. Eine bizarre Landschaft. Beim Durchwandern fühlt man sich wie in einem Märchenland.

Die ersten drei Tage verbringen wir frei stehend, an verschiedenen Plätzen. Zunächst auf einem Plateau unweit des „Red Valleys“.  
So schön hatten wir uns das nicht vorgestellt!
Ein grandioser Ausblick!

Eine typische Situation für mich: Auf der Suche nach einer Abkürzung zum „Red Valley“ verirrt sich eine Blondine mit ihrem wuselnden Pinscher und steht schließlich kreischend und panisch auf den Nachbarhügeln. Spitze Kuppen aus Tuff Gestein, nur noch steile Abhänge um mich herum.

 „Aaaaaachim! Wie bin ich denn hier hoch gekommen? Wie komme ich da wieder runter??“
Obligatorische Antwort von Achim, er brüllt zurück: „Weiß‘ nicht!“

Hierhin finden wir schließlich den Weg..

.. und auch wieder hinauf, jedoch nicht auf die Spürnase des chaotischen Pinschers zurück zu führen.

Am Abend, in der Kühle machen wir uns auf den Weg Richtung Kaya Camping.
Es führen unzählige Wanderwege durch das Tuff Gestein und die Höhlenbauten. Man fühlt sich, wie im Land der Elfen und Zwerge wandelnd. Und manchmal könnte man glatt erwarten, dass ein Tupfenhutschlunz aus seiner Felsenwohnung über die Türschwelle tritt….

Angekommen auf dem Caya Campingplatz:
Wir sitzen auf dem Mäuerchen des wirklich schönen Areals und blicken auf die geordnete Platzzuweisung, die parallel ausgerichteten Zelte und Wohnwägen und auf Menschen, die vom Dusch-Haus kommend mit Frotteemänteln bestückt kreuz und quer laufen.

„Ich glaube, wir sind verwildert. Ich will das nicht mehr.“
„Ich auch nicht.“
Wir sind uns mal wieder einig und begeben uns zurück auf unser Plateau.

Das aber erst, nachdem ich auf meine vorsichtige Frage nach einem Bier eine herzerfrischende Antwort bekomme: „Yes! Of course!“
Ein Efes, 0,3 Liter, eiskalt steht kurz darauf neben mir auf dem Mäuerchen.
Drei Flaschen kommen in den Rucksack. Man weiß ja nie.
Und wir trudeln zum Wombat zurück. Ich fühle mich Sturz betrunken!

Der Schlaf hätte nicht tiefer sein können da geht das Spektakel los, um 5 Uhr morgens: Hunderte von bunten Heißlustballons ziehen majestätisch über uns hinweg. So manch einer kommt direkt hinter uns aus der Schlucht nach oben. Es zischt über den großen Gondeln, besetzt mit jeweils zehn bis zwanzig Touristen, höchstwahrscheinlich chinesischer Herkunft.
Ein Gefühl, das man wohl nie vergessen wird.

Gizmos gewöhnlicher Enthusiasmus für alles im Himmel, vom Heißluftballon bis zum Vollmond, hält sich in Grenzen.
Fangversuche unterbleiben ausnahmsweise. Das sind einfach zu viele. Er geht wieder ins Bett.

Pepes einzigartiges Erlebnis:

Zum Wohle des Menschen, zum Leid der Fotoqualität ist es am Abend bewölkt. Wir wandern bei angenehmen Temperaturen durch Red – und Rose Valley.

Wir siedeln um. Den dritten Tag verbringen wir am Rande des Love Valleys.

Fragen wir uns zunächst, warum es wohl so heißt, wird das bald sonnen klar:
Am Abend werden wir Zeuge eines Heiratsantrags auf unserem „Balkon“.

Und am folgenden Morgen tummeln sich Fotografen und Brautpaare im Sonnenaufgang:

Ab 4 Uhr 30 am Morgen bricht hier für die nächsten Stunden der Fotografie-Wahn aus.  Mitunter wirkt das Brautpaar äußerst verschlafen 😉
Komischerweise fliegt kein einziger Ballon an diesem Morgen.

Mit den Hunden durchwandere ich das Love Valley am kühlen Abend, am Ende desselbigen parkt Achim das Wombat und wartet auf mich.
Die Ballonflüge am nächsten Morgen erzeugen wieder Gänsehaut. Die Perspektive von unten, mal ganz anders.

Zu diesem Zeitpunkt schlafen noch alle außer Achim:

Langsam füllt sich die Luft in den Ballons hinter der Bergkuppe und kurze Zeit später ist der Himmel wieder voll.

Gizmo und Pepe geben alles an diesem Morgen. Nach zwei Stunden auf Achse schlafen die beiden den ganzen Tag durch.
Zeitweise ist es auch äußerst unverschämt, wie nah die winkenden Chinesen kommen:

Tja, Und wo landen wir schließlich doch?

Auf dem Kaya Campingplatz mit dem eiskalten Efes Bier und den Frotteemänteln.
Eigentlich nur weil unsere Batterien einmal wieder aufgeladen werden müssten. Und dann gefällt es uns dort so gut, dass wir zwei Nächte bleiben. Unter unserem Schattenplatz, den Pool in Sichtweite und die Wanderwege vor der Haustüre beginnend.

Kommen wir nicht nach Indien, kommt Indien zu uns. Wir treffen eine nette Inderin mit Wanderlust. Achim zum Glück mit dem E-Bike unterwegs 😉

Eine Pfälzer-Wald-Hütte ist ein Dreck gegen diese Rastplätze:

Mir fehlen hier die Worte, was man so für die Touristen häkelt…. :

Kappadokien war wirklich ein Highlight auf unserer Reise.

Wir ziehen völlig entspannt und voller toller Eindrücke weiter. Zum Glück so gut erholt, denn so etwas bringt uns nicht mehr aus der Fassung:

Achim darf man einfach nicht alleine lassen…

So?

Oder lieber so?

In jedem Falle keine großen Worte mehr. Ein Trecker musste mal wieder her halten.
Da wir mittlerweile geübt sind in solchen Dingen, stehen wir schon bald so da:

Tja. Und nun wartet Ankara.
Die überbesorgte Hundehalterin hat einen ordentlichen Knall. Aber schließlich gibt es auch falsch negative Schnelltests und der Herzwurm lässt mir keine Ruhe.
Wir haben ein Termin bei einer Herz-Expertin für Hunde und quälen uns durch Ankara.
Die Echokardiografie zeigt gähnende Leere in den Ventrikeln.

Spätestens jetzt ist die mit dem Knall hundertprozentig beruhigt.
Unweit von Ankara landen wir am späten Nachmittag an einem See und kurze Zeit später liegt Achim müde im Bett und murmelt:
„Also haben wir keinen Herzwurm.
Leishmaniose haben wir auch nicht.
Was gibt’s denn sonst noch?“
Und schläft erschöpft ein.

„Das alles wegen mir?“

Wir gammeln und „arbeiten“ zwei Tage unter blühenden Königskerzen.

Oftmals ist es besser, abseits der Seen zu parken….

Der vermeintlich Todgeweihte stürzt sich in die Fluten zum Verfolgen von Enten. Seinem Alter entsprechend macht eine Kehrtwende in der Mitte des Sees.
Wir schütteln nur die Köpfe denn sämtliche Versuche in den letzten Monaten, den Sturkopf für eine Abkühlung ins Wasser zu locken blieben absolut erfolglos. Und dabei sind die Temperaturen heute moderat.

Eine Gewitterfront zieht durch:

Wir verabschieden uns von unserem Teilzeit-Kangal und hoffen, unsere Fütterung hat ihm ein Kilo Fleisch auf den Rippen eingebracht.

Zwischenstation: Vogelwarte.
Die Gebiete mit ihren Seen in der Osttürkei sind Stationen für viele Zugvögel, welche zwischen den nördlicheren europäischen Ländern und südlichen Gefilden „pendeln“. Bekannt ist diese Stelle hier für ihr Massenaufkommen an Kranichen.

Hinter Cayirhan finden wir einen Stellplatz zum Baden.
Eine Gewitterfront jagd die andere. Ständig wechseln Schwüle und Sturm, knallende Sonne und Regengüsse.

Die abgekühlten Perioden eignen sich bestens zum Fahren durch die ach so breite Türkei…

Wir fahren durch Regionen und sagen: „Das sieht aus wie im Kraichgau.“ Bis hin zu „das sieht aus wie im Schwarzwald“.

Zum Iznik See. Diesmal die Südseite. Wir werden schließlich fündig in einem Gebiet voller Wochenendhäuser, Landwirtschaft und Treckern, endlosen Olivenhainen und einer tollen Natur.
Wenn da nicht wäre…..
Wir sammeln zwei Plastiksäcke Unrat auf, schippen Sand auf die müffelnden Feuerstellen, an denen Plastik und co verbrannt wurde, sehen schließlich aufs Wasser und fragen uns, warum das hier niemanden stört außer uns…..

Es wird trotzdem schön hier. Wir lernen viele liebe türkische Familien kennen, machen lange Streifzüge mit den Hunden am See entlang  und essen das beste Brot seit Jahren:

Achims Worte: „Am Marmara Meer ist es windig und angenehm.“
Und da war sie wieder, die Vorstellung von einem Platz. In den Dünen, zum Baden, hinter einem grünen Naturschutzgebiet. Bei Bayramdere also dahin, zu unseren Dünen ans Meer.
Ich mache es kurz: Blankes Entsetzen, Google-Earth zeigt keinen Müll und hat keine Nase.

Das Naturschutzgebiet dahinter jedoch: Ein Traum. Man fühlt sich wie Tarzan und Jane.

Urwald, Seerosen, Schilf, Grün und kein einziger Krümel Plastik!!

Neben uns ein Camp, das unlängst herhalten musste für einen Film mit Eingeborenen….

Die Betreiber trinken mit uns Kaffee vor dem Wombat und schütteln selbst den Kopf über die massive Verschmutzung des Marmara Meeres. Das alles käme von Istanbul, so erklärt man uns und drückt seine Zigarette tatsächlich in Achims Aschenbecher aus!

Mit zwei zoologischen Besonderheiten hat man es hier zu tun in der Wildnis:

Allgegenwärtig die mühevolle Entsorgung von Kuh-Kacke.
Wohlgemerkt im Rückwärtsgang:

Sind die Rinder hier etwas Besonderes? Wir können kein Türkisch lesen.

In jedem Falle beginnt unser Spaziergang durch die kauenden Huftiere zunächst ganz lässig, endet jedoch mit einer rennenden, aufgeschreckten Herde. In einer Staubwolke.
Auf uns zu, oder entlang?
So schnell habe ich Achim noch nie springen sehen. In die Büsche.
Selbstverständlich kam Niemand zu Schaden…

„Meinst Du, dass hier Touristen schon mal von einer wilden Herde nieder getrampelt wurden?“ frage ich.
Achim: „Nein. Wenn, dann nur wir!“

Restaurierung:

Entlang des Marmara Meeres….
Es bedarf schon viel, um Ekel bei uns auszulösen.
„Einfach weggucken“ war immer unser Motto bei all den Umweltsünden, denen wir auf unserer gesamten Reise begegnet sind.
Der Zustand des Marmara Meeres hat uns jedoch so erschüttert, dass wir es nun doch erwähnen. So sehr wir die Mentalität und Herzlichkeit der türkischen Bevölkerung mögen, es ist uns völlig unverständlich, dass sich Menschenmassen zwischen all dem Unrat, Plastikmüll und den „verkackten“ Windeln wohl fühlen mit ihren Sonnenschirmen und Teekochern.
Und sich mit Pool-Nudeln in die stinkende Brühe werfen.

Jahrzehntelang hat man hier sämtlichen Müll ALLER Istanbuler einfach im Meer versenkt….
Ich frage mich, ob das Marmara Meer nicht schon umgekippt ist und sehe erstaunt den Fischerbooten zu, die hier anscheinend noch etwas fangen….

In Canakkale überqueren wir mit der Fähre die Dardanellen Meeresenge.
Etwas moderner als Alexander der Große, der den Hellespont überschritt….

Wegen ihrer strategischen Lage war diese Region in der Geschichte schon immer stark umkämpft. Zuletzt im ersten Weltkrieg verloren tausende Soldaten ihr Leben und die vielen Kriegsgräber und Festungen erinnern.

Wir überqueren die Halbinsel Gallipoli und landen nach unserem Umwelt-Schock im Paradies:

Die Ägäische Küste.
Da stehen wir am Strand bei Kabatepe, klares, türkisblaues Meer, ein Kiefernwald OHNE einen Schnipsel Müll, schreien Hosianna und stürzen uns in die Fluten!

Blick auf Gökceada: Da wollen wir hin!

Übernachten ist hier leider nicht erlaubt, da es sich um einen historischen Platz handelt und wir tuckern nach Aufforderung die paar Meter zum Hafen, wo die morgendliche Fähre auf uns wartet.

Ein Rudel Hunde sorgt für kommunikativen Austausch, wir genießen eine tolle abendliche Hafenatmosphäre und haben einen persönlichen „Wecker“, der morgens um 6 Uhr an die Türe klopft da die Fähre startklar sei. Auch nicht schlecht.

Morgensonne auf der Fähre:

Am Morgen des 22. Junis erreichen wir Gökceada. Vor 1923 zu Griechenland gehörig. Schauplatz türkisch-griechischer Konflikte aber auch Zusammenlebens.

Und was haben wir da wieder? Kaum wird es etwas griechisch: Ziegen! Überall!!
Bei Gizmo macht es „Klick“ im Kopf. Kein Kangal. Keine Bewachung durch Hütehunde. Die tristen wieder ihr Dasein an der Kette.
Ab geht die Post!
Das Grauen beginnt wieder 😉

Wir erreichen den Kite Strand. Frei, unkompliziert und windreich. Die ersten zwei Tage friedlich mit Flaute bis mäßigem Wind.

Die Umgebung erinnert etwas an Irland, allerdings ohne Regen:

Und dann stürmt es wie von Sinnen. Man erwacht morgens: „Es juckt so komisch“. Der Kopf ist paniert, die Nase verstopft…

Ein „Wave Spot“ und ich mache meinem Namen alle Ehre. Das Weichei guckt erst mal zu. Muskelmänner mit 7 Quadratmetern Kite Größe auf dem Wasser…….
Man sagt: Wer hier kiten kann, kann es an 95% aller anderen Kite Spots. Wie tröstlich.
Ich werde mich mal langsam da dran wagen….

Dieser Platz ist ein Geheimtipp der Rumänen und Bulgaren. Die haben es nicht weit, selbst für einen Wochenendtripp.
Wir lernen wirklich tolle Menschen kennen.

Auch einen der besten Kiter Osteuropas. Sherban landet mal eben einfach so auf unserem Dach und sagt Hallo:

Hier werden wir länger verweilen. Bis Mitte August.
Andreas mit seinem Mercedes Truck wird uns besuchen. Und auch Micha mit Whippet Paul, die mit uns vor zwei Jahren auf Kreta überwintert hatten.  Auf die beiden freuen wir uns besonders.

Vielleicht lomme ich bis dahin mit dem Waschgang durch die Brandungswellen klar 😉