14. bis 31. Oktober 2018
Unsere Reise-Route durch Armenien:
Armenien. Nun sind wir ja doch gespannt auf dieses Land. Man trifft so Manchen auf Reisen mit Erfahrungsberichten und wir haben wieder einige Fähnchen gesteckt auf der digitalen Karte. „Da solltet ihr hin“ und „das müsst Ihr sehen“.
Der östlichste Grenzübergang Bagratashan ist der erste seit Reiseantritt, welcher sich für uns interessiert. Es ist das zehnte Land, das wir bereisen und es wird so ziemlich alles inspiziert, was zu inspizieren geht. Wie schon am Grenzübergang von der Türkei nach Georgien muss ich auch hier wieder aussteigen und bestückt mit meinem Reisepass zu Fuß durch die Grenzkontrollen gehen. Da stehe ich nun auf der armenischen Seite, warte und warte und entdecke schließlich das Wombat in der Schlange. Und ich beobachte. Lachen ist ja bekanntlich gesund:
Ein in Tarnfarben Uniformierter klettert gerade mit Achim auf dem Dach herum um in die Staukisten auf dem Fahrerhaus einen Blick zu werfen. Unser Security System derweilen: Pepe guckt aus dem Fahrerfenster und Gizmo durch die Dachluke nach oben auf die suspekte Tarnfarben-Hose.
Innen und Oben scheint endlich alles für unbedenklich erklärt zu sein. Bleibt das Fahrerhaus. Der Tarnanzug klettert hoch zum geöffneten Fahrerfenster, steckt den Kopf hinein für einen Blick ins Innenleben. Blöderweise ist er währenddessen am Telefonieren. Und dazu trägt er noch ein Barrett auf dem Kopf. Das geht ja gar nicht! Der Security-Pinscher gibt alles, zischt nach vorne und kläfft die eingedrungene Nase unter der bedrohlichen Kappe an. Der Tarnanzug macht vor Schreck einen Satz nach hinten, stürzt von der Trittleiter und sein Mobiltelefon zerschellt auf dem Betonboden in mehrere Teile.
Mit den Worten „Welcome to Armenia“ wird die Inspektion beendet!
Mit unserem gut funktionierenden Security System rollen wir unsere ersten Kilometer auf Armenischem Boden. Ziemlich durchlöchert ist der.
Weiter geht es durch den Kaukasus, wir fahren am Debet entlang. Der Fluss hat einen Canyon geschnitten ins Land.
Hier verstecken sich viele historische Kirchen und Klöster. Das Weltkulturerbe geht weiter und wir landen in Haghpat. Keine Beleuchtung, keine Rekonstruierung. Nein, die Klosteranlage steht einfach da, wie sie seit dem zehnten Jahrhundert da steht. Mit Ausnahme von kleinen Renovierungen.
Für gute Fotografien sind wir zu früh. Die Wolken haben sich noch nicht verzogen:
Zwei Dörfer weiter steht das nächste Besuchsobjekt: Das Sanahin Kloster.
Ich schnappe mir die Hunde und bringe den Kreislauf auf Trab von Kloster zu Kloster. Es ist schon beeindruckend, hier auf der Hochebene zu laufen vor dem Abbruch ins Tal.
Wenn da nicht immer wiederkehrend das Summen über dem Kopf wäre. Noch niemals zuvor sind mir Strommasten so negativ aufgefallen in der Bergwelt. Mitten durch die Idylle auf dem Hochplateau reihen sich die rostbraunen Masten aneinander.
Achim lässt derweilen in Sanahin unsere Halterung für die Trittleiter schweißen bevor ein Unglück passiert. Unsere Pflaster sind alle.
Wir treffen uns am Kloster:
Nachmittags tuckern wir das Tal hinauf am Debet entlang. Den Städten hier kann man gar nichts abgewinnen. Allerdings ist das Tal schon beeindruckend.
Nach Spitak wählen wir die Straße durch die Berge Richtung Erivan, lassen die letzten Häuser hinter uns und staunen über die Weite der Landschaft. Noch vor dem Pass rütteln wir uns langsam seitlich in die Felder, passieren eine Schafsfarm und kommen im gelben Acker zum Stehen. Gargo und Gagane gehört dieses Land, 350 Schafe, zig Kühe, Schweine, Hühner und Hunde. Herzensgute Menschen in unserem Alter, und wir sitzen kurzerhand mittendrin in ihrem Heim, in der Einfachheit neben dem Ofen. Irgendwie verständigen wir uns gut. Dem Übersetzer auf dem Handy sei Dank und weil wohl die Wellenlänge stimmt. Als Kuhleber, gedörrt auf der rostigen Ofenplatte angeboten wird, muss ich mal eben zum Womabt eilen, etwas Dringendes erledigen….
Bestückt mit einem Kohlkopf und anderem Gemüse, Käse und Honig inklusive Bienenleichen verabschieden wir uns am nächsten Morgen.
Der Nebel lichtet sich gerade als wir los fahren:
Man fährt hier etliche Kilometer auf plus, minus 2000 Metern Höhe die Straße entlang auf einer endlosen Hochebene. Die Sonne scheint und die Herbstfarben sind gigantisch.
Eigentlich wollten wir schneller in Erivan sein aber das Wetter ist zu schön, als hier vorbeizufahren: Am Aragats, dem höchsten Gipfel Armeniens. Also entschließen wir uns doch für einen Abstecher in die Berge. Obwohl Achim schon murrt beim morgendlichen Blick auf das Thermometer und beim Griff zur Daunenjacke. Pepe zittert sowieso wenn die Temperaturen nur unter 20 Grad sinken. Aber trotzdem. Der Berg ruft!
Eine wohl von Erdbeben gepeinigte Straße führt Richtung Amberd. Spontane Krater und Löcher vom Feinsten, da klappert das Gebiss!
„Aaaaachtung“ und wir hüpfen alle wieder in die Höhe weil Achim gerade seitlich aus dem Fenster guckt: Der türkische Ararat, über 5000 Höhenmeter hoch, zeigt seine Spitze über dem Nebel. Ein toller Anblick.
Und wenn wir schon mal hier sind, dann auch bis ganz oben. Der Aragats, klingt ähnlich, ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs und ist mit über 4000 Höhenmetern auch beachtlich. Hier soll man am Lake Kari schön stehen und starten können für etliche Wanderungen.
Wir stellen uns einen Bergsee vor mit lieblichen Berghütten, kommen um die Ecke und sind erst einmal betrübt: Das sieht eher aus wie die Funkstation der russischen Armee oder was Ähnliches. Meine Freunde, die Strommasten sind auch da.
Man soll nicht zu früh jammern. Wir fragen nach. Mit „Maschine“ kein Problem und wir rattern den Berg weiter hinauf: Guten Weg und Platz gefunden. Unser bisher höchst gelegener Stellplatz. Auf 3400 Höhenmetern stehen wir und die Sonne lacht. Unsere fünf Freunde aus der Box wären hier sicher noch weiter nach oben gefahren.. 😉
Achims erste Aktion: Die Drohne auspacken.
Beinahe wäre unsere Exkursion auf den Aragats geplatzt. Achim leidet unter Höhenkrankheit. Es saust im Kopf, an Schlaf nicht zu denken. Man wartet auf Besserung der Qualen im Liegestuhl und schickt uns andere dann doch da hinauf auf den Gipfel.
Also schleichen wir los, ganz langsam. Man holt hier schon mehr Luft als sonst. Gizmo zeigt nach den ersten Serpentinen seine typische Unschlüssigkeit mit dem Blick zurück: „Soll ich da mit oder nicht?“
Ich zeige ihm die Optionen auf und lasse ihm freie Wahl. Runter zum Höhenkranken oder mit auf den Berg. Die Entscheidung fällt auf Letzteres und dann ist er aber auch Erster da oben.
Die Keuch-Qualen haben sich gelohnt. Mit einem gigantischen Ausblick auch auf den Ararat sitzen unsere Hunde das erste mal in ihrem Leben auf 4000 Höhenmetern. Ohne Keuchen aber natürlich mit Fleece unter dem Haupt:
Wieder abwärts:
In Erivan gibt es Dinge zu erledigen. Unter anderem holen wir unser Canet de Passage ab, welches mit der Express-Post hier ankam und lassen die Hundegesundheit checken. Blutabnahme beim Tierarzt. Ich halte mich da mal ganz raus aus dem Geschehen und schlendere mit Gizmo vor die Tür als Pepe zur Ader gelassen werden soll. Achim übernimmt den Zangengriff und siehe da: Das Prozedere geht auch ohne Geschrei und Entleerung der Analdrüsen! Könnte die Panik vielleicht an mir liegen?
Wie auch immer: Die Hunde erfreuen sich bester Laborwerte.
Von Erivan aus weiterRichtung Osten getuckert durch die typische, herrliche Landschaft:
Und dann erreichen wir auf mehrfaches Anraten diesen paradiesischen Platz: 3 Gs Camping kurz vor der legendären Klosteranlage Geghard. Sandra und Marty aus Holland haben das hier aufgebaut:
Alles, was das Herz begehrt: Von der Waschmaschine bis zum Pool. Fast wären wir da sogar hinein gesprungen, so gut meint es das Wetter mit uns. Goldener Oktober und wir laufen barfuß.
Dieser Ort lädt ein zum Seele baumeln lassen. In jeder Ecke und jedem Detail steckt ganz viel Liebe drin. Und dazu kommt die herzliche Art der beiden Holländer. Man fühlt sich sau wohl.
Die Saison naht dem Ende, viel ist nicht mehr los. Dennoch treffen hier mehrere Reisende ein weil dieser Ort wohl einen besonderen Ruf hat. Wir erfahren viel vom Iran, da die Meisten von dort kommen.
Am Geghard Kloster ist mal wieder ein Drohnenverlust zu verzeichnen. Allerdings nur temporär, das Flugobjekt hat sich eigenständig in ein Buschwerk zurückgezogen, welches zu erklimmen ist. Allerdings unter schwersten Bedingungen und dem Verbrauch einer weiteren Packung Pflaster.
Weiter geht unsere Reise Richtung Süden. Das bekannte Kloster Khor Virap liegt auf der Strecke, ganz nahe an der türkischen Grenzlinie.
Für die Armenier ist dieses Kloster ein ganz besonderes. Aufgrund einer Legende und eines Berges: Imposant ragt doch der geliebte Ararat, den man ihnen geklaut hat hinter dem Kloster in die Höhe. Eine der beliebtesten Ablichtungen zeigt das Kloster im Vordergrund und den Riesenberg mit weißer Kuppe strahlend dahinter.
So ein Foto sei uns nicht beschert. Wir erkennen keinen Berg. Es kommt selten vor, aber heute haben wir schlechte Sicht. Alles ist wolkenverhangen.
Aber zum Kloster und um das Kloster herum wird geschlendert:
Der Legende zufolge saß hier unten, tief in einem Verlies der arme Gregor und wurde dort von König Trdat gefangen gehalten. Das war 288 n. Chr.
Gregor der Erleuchter war nicht vom christlichen Glauben abzubringen und deshalb saß er nun da unten für ganze 13 Jahre, so sagt man. Da der böse König von dem Eingekerkerten schließlich von einer entstellenden Hautkrankheit geheilt wurde fand er das dann doch gut mit dem Christentum. Und so kam Armenien als erstes Volk der Geschichte zum Christentum als Staatsreligion. So sagt man!
Da geht es runter zum Verlies:
Viel Licht hatte er nicht, der arme Gregor:
Es geht weiter am nächsten Morgen. Wir verabschieden uns von unseren Übernachtungsnachbarn, zwei jungen Russen, die schon überall auf der Welt waren:
Hatten wir doch am Morgen gehofft, das legendäre Foto machen zu können, ziehen wir von dannen und lassen den wolkenverhangenen Ararat hinter uns.
So oder ähnlich hätte es aussehen können 🙂
Der Platz, an dem wir am Nachmittag landen gehört zu den wichtigsten Touristenattraktionen Armeniens. Das Kloster Norawank. Das haben wir natürlich nicht gewusst sondern fahren wie meistens einfach mal ab in ein Seitental. Auch weil eine neue App (Outdooractive) auf dem Handy eine tolle Wanderung dort verspricht. Die Straße durch das Tal ist schon atemberaubend.
Achim entlässt seine Gefährten auf halbem Weg zum Kloster und wir drei machen uns auf den Weg.
Man beginnt, wie auch schon in Georgien, Wanderwege zu markieren und die Touristen mit Informationstafeln zu bescheren. Auf der Hochebene stehen wir vor der Erklärung diverser Tierspuren.
Für die Zukunft, damit man weiß, mit wem man es zu tun hat, studieren wir das Hinweisschild und sind äußerst beeindruckt, von dem, was hier lebt und was wir nicht sehen. Also Ich, die Hunde haben längst die Nase in der Luft.
Das Kloster wird sichtbar und kommt immer näher.
Wir sind uns einig, ein weiterer einzelner Wanderer und ich: Von hier oben aus der Ferne und in der Ruhe wirkt das Kloster, wie es wirken soll. Abgeschiedenheit, innere Einkehr und Stille, das war es doch, warum man hier so baute.
Das Ziel in Sicht und Gizmo gähnt: „Schon wieder so ein Kloster!“
Kurz darauf reihen wir uns ein in die „Besichtiger“…
Wie es der Zufall will, treffen wir hier einen Inder. Avy aus Kalkutta gibt uns Tipps für sein riesiges Land. Aber nur ganz schnell, sein Reisebus trällert zur Rückfahrt…
Die Nacht ist sternenklar, der Vollmond über uns. Wir stehen am Norawank Kloster und schlafen göttlich. „Ihr werdet noch fromm“ schreibt die Mama uns heute aus der alten Heimat 😉
Schade. Wir fahren wohl durch eine gigantische Natur Richtung Süden. Es geht wieder auf über 2000 Höhenmeter durch gelbe Felder, buntes Laub und eine tolle Bergwelt. Ab und zu kann man das erahnen. Es ist grau und regnerisch. Das muss ja auch mal sein auf unserer Reise….
In Shaki angekommen ein Pflichtprogramm unter einer Sonne, die sich traut: Das Erwandern eines Wasserfällchens:
Zum Stehen kommen wir hier, oberhalb dieser Sensation und genießen den Ausblick und die Ruhe:
Wunderbare Streifzüge kann man hier machen durch die Natur. Und tatsächlich sehe ich doch einen joggenden Armenier den Berg hoch keuchen! So was gab es ja noch gar nicht zu Sehen.
Achim verdreht die Augen als wir zurückkommen. „Schon wieder zwei Hunde im Schlepptau! Kannst Du denn nicht mal böse sein?“ Die beiden sind wohl knapp ein halbes Jahr alt. Zum Verlieben! Puhlen sich gegenseitig die Kletten aus dem Fell und beschließen, die Nacht vor unserem Auto zu verbringen. Könnte ja sein, dass man sie doch hinein lässt. Um Mitternacht hören wir sie noch Randalieren auf der Treppe…
Die Jungspunte übergeben wir am nächsten Tag an vorbeikommende Wanderer und bestücken diese mit einer Tüte Hundefutter. Weiter geht’s, zu viert! Wir sind gut in der Zeit, wollen am 1. November die Grenze zum Iran passieren und haben noch sechs Tage Oktober. Also bleiben wir auf einem Berg stehen bei Sissian. Direkt neben dem historischen Ort Zorakarer, einem Gräberfeld aus der Bronzezeit. Die Phantasie der Menschen beflügelt, gibt es auch andere, verschiedene Deutungen dieses Ortes. Eine alte Kultstätte? Prähistorisches Sonnen-, Mond- und Stern- Observatorium? Das armenische Stonehenge…
Zum Observieren ist nicht viel: Ein Regengebiet sucht uns heim.
Am Tag unserer Abfahrt bekommen wir galoppierenden Besuch. Die einheimischen Menschen beherrschen den Gaul wie der Germane das Automobil. „Hier ist was los“ denken sich einige Besucher, verlassen die Touristenattraktion, gesellen sich dazu und man versammelt sich um unser Rollhaus. Wir sind wohl interessanter als Steine!
Jetzt ist es direkt über uns: Das Tiefdruckgebiet. Es regnet in Strömen und wir tuckern Richtung Goris. Einmal zumindest muss man in jedem Land Essen gehen. So sitzen wir gemütlich in einem uns empfohlenen Restaurant, schlemmen fürstlich und kommunizieren „Schötti-typisch“:
Zum berühmten Tatev Kloster oder nicht? Alle sagen, wir müssen da hin. Muss man da hin, wenn alle es sagen? Schön sieht es schon aus auf Bildern. Aber noch ein Kloster? Achim will mit der Seilbahn hoch, ich möchte laufen. Zu weit hin und zurück, Hunde werden sicherlich nicht in die Seilbahn dürfen. Elend viele Serpentinen da hoch. Alles mit dem Wombat? So geht die Diskussion hin und her bis der Kaffee kommt nach dem Essen.
Letztendlich und kurzentschlossen entscheiden wir uns gegen das Kloster und fahren auf die andere Seite von Goris nach Khndzoresk.
Hier haben vor kurzem, also vor 1980, noch Menschen gelebt. Höhlen wurden als Wohnstätten angelegt und man lebte da zwischen den Felsformationen. Das sah damals so aus:
Eine bombastische Hängebrücke führt über den Canyon hinüber zu der verlassenen Höhlensiedlung:
Die Sonne lacht wieder, wir gucken auf die „swinging bridge“ und sind heil froh über das Resultat unserer Diskussion. Es ist beeindruckend hier.
Wir testen den Mut und die Entschlossenheit unserer Hunde:
Bei strahlendem Sonnenschein tuckern wir Richtung Süden weiter. Wie der Hängebrückentest ausgegangen ist, kann sich wohl jeder denken. Na ja, es sind ja auch 160 Meter zu bewältigen über das Tal. Pepe hat es zumindest bis zur Mitte geschafft.
Am Chndsoresk Stausee finden wir einen tollen Platz mit Blick auf den mittlerweile schneebedeckten Kaukasus:
Kaiserwetter auch am nächsten Morgen:
Vor einigen Wochen schon stolpert Achim im schlauen digitalen Lexikon über eine Beschreibung des letzten Passes Richtung Grenze zum Iran. „Dangerous road!“ So höre ich seither fast täglich, dass wir da schleunigst drüber müssten bevor der große Schnee fällt.
Nun fahren wir heute mit bester Laune dort hinauf. Uns begleitet das beste Wetter, das man sich vorstellen kann. Achim lässt alte Hits aus den 80-ern ertönen und wir trällern mit: „Words don’t come easy to me….“ „Ho ho, yeah yeah, I miss you more than I can say..“ Dank Schlaglöcher der beste Schmalz-Gesang mit Vibrato!
Dangerous ist hier aber nichts. Nur schön. Besonders der Pass.
Kupfer Abbau kurz vor dem Pass:
Es geht runter von da oben auf der „dangerous road“. Wie immer stört Achims Navigationstante doch sehr: Vor jeder Serpentine ermahnt sie uns: „In 350 Metern nach rechts abbiegen – In 350 Metern nach links abbiegen – In 350 Metern nach rechts abbiegen…“
Auf dieser Seite der Berge können wir uns vorstellen, dass es hier mal „dangerous“ war. Als hier die Straße noch nicht verbreitert und frisch asphaltiert war. Das, worüber wir rollen, muss vor kurzem erst fertig gebaut worden sein.
In Meghri kurz vor der Grenze „verkloppen“ wir unsere letzten armenischen Dram.
Am Abend stehen wir hier:
Den Blick auf die Berge im Iran.
Hier kontrolliere ich meine Garderobe auf Iran-Freundlichkeit. Ich räume alles Untaugliche in die Staukisten auf dem Dach und mein Kleiderschrank ist fast leer. Fast Nichts reicht über den Po….. Bis zum Bazar in Tabriz muss mein einziges weißes Kleidungsstück herhalten:
Morgen geht es in Agarak, ganz im Süden Armeniens über die Grenze in den Iran. Wir freuen uns drauf. Ist es doch das Land, von dem wirklich jeder Globetrotter schwärmt.
Im Gepäck haben wir kiloweise reife Granatäpfel, Trauben und getrocknete Feigen. Geschenke von stolzen Garten- und Plantagenbesitzern.
Was fällt uns ein zu Armenien? Wie schon Georgien: Grandiose Natur, der Kaukasus ist bisher unser Lieblingsgebirge, tolle Kultur, man kann hier zum Kloster-Fan werden, glückliche Kühe und Schweine, kulinarische Genüsse (trotz weiter Entfernung zu meiner Ernährungsauffassung), nette Menschen, Autobastler,…… Es hat uns gefallen!
Trotz klapperndem Gebiss auf so mancher Schlagloch-Straße.